Come Together – Grenzenlose Wärme: dort helfen, wo Hilfe benötigt wird (Aufz. v. 14.11.2018)

Come Together – Grenzenlose Wärme: dort helfen, wo Hilfe benötigt wird (Aufz. v. 14.11.2018)

Hilfe für Flüchtlinge – Sebastian & Gereon im Interview

Studentisches Hilfsprojekt „Grenzenlose Wärme”

Velika Kladusa, Bosnien

Grenzenlose Wärme ist ein studentisches Hilfsprojekt, das im Oktober 2016 von Studierenden des dualen Studiengangs „Soziale Arbeit  – Armut und (Flüchtlings-)Migration“ der FH Dortmund ins Leben gerufen wurde. Vorgestellt wurde diese Initiative auf der Fair Friends 2018 in Dortmund und ich war sofort angetan von dem Engagement der Studenten. Wir sprechen über das Bedürfnis, nicht nur zu reden, sondern aktiv zu werden und sich für andere einzusetzen. Nachfolgend gibt Sebastian einen Einblick in die gemeinsame Arbeit vor Ort und die Bilder zeigen, dass die erlebte Gegenwart der Flüchtlinge nachhaltige Eindrücke bei den jungen Menschen hinterlassen hat.

Sebastian erzählt…

„Es ging uns – neben dem Unterstützen der Menschen und Ehrenamtlichen vor Ort – auch darum, etwas für die Ausbildung unseres Habitus in der Sozialen Arbeit zutun. Erfahrungen zu sammeln und schlichtweg auch einmal über den Tellerrand zu schauen. Durch das duale Studium kamen wir schon als Leute mit gemeinsamen Nenner zusammen: die Arbeit mit Geflüchteten in den unterschiedlichsten Bereichen in Deutschland. Somit auch ein grundlegendes Interesse für die Arbeit mit dieser oftmals vulnerablen Gruppe. 

Velika Kladusa, Bosnien

Auch mit der Frage im Hinterkopf, wie Soziale Arbeit an der „Grenze“, in dem Fall der Außengrenzen Europas, aussieht. Somit sind wir damals im Dezember aufgebrochen, nachdem wir im Vorfeld Geld- und Sachspenden gesammelt hatten, deren Bedarf wir vorher in Griechenland bei unserer Kontaktperson erfragt hatten. An sich recht naiv zu Beginn, da wir uns nur dieser einen Kontaktperson zugeordnet haben, statt uns einer größeren Organisation vor Ort anzuschließen. Allerdings war es auch von Vorteil und bewusst so gewählt. Gerade zu Beginn wollten wir möglichst unabhängig arbeiten und viele Bereich der Flüchtlingshilfe in Griechenland kennenlernen, was uns durch Dimitra auch ermöglich wurde. Mit 14 Leuten waren wir vor Ort und haben ihr Lagerhaus sortiert und geordnet, sie bei dem Transport unterstützt und Projekte, die sie uns zeigte, mit Geld- und Sachspenden unterstützt. Da in Griechenland aber auch die Finanzierung von privatem Ehrenamt immer schwieriger wurde, hat Dimitra dann zum Glück eine Anstellung bei einer Griechischen NGO gefunden, bei der unsere Skills als Volunteers jedoch nicht so stark benötigt waren. 

Velika Kladusa, Bosnien
Velika Kladusa, Bosnien

Da wir über die Sommermonate die Zeit für Vernetzung nutzen und auf diversen Treffen und Konferenzen der Volunteer-Community aus Griechenland wie auch aus Deutschland unterwegs sind, lernten wir in Berlin auf der Conaction Conference Sven kennen, der seit seinem 30. Geburtstag (zu dem Zeitpunkt etwa ein Jahr) in Griechenland aktiv war und dort unbegleitete Minderjährige vor der Obdachlosigkeit bewahrte und sie in durch Spenden finanzierten Wohnungen unterbrachte. Neben dieser Aufgaben betreute er aber auch mehrere Familien und fungierte in Nordgriechenland als einer der Koordinatoren der verschiedenen Organisationen vor Ort. Somit gingen unsere 3. und 4. Tour jeweils zu Sven, wobei auch da ein Wandel zu verzeichnen war. So arbeiteten wir mit Sven bei der dritten Tour über den Jahreswechsel 17/18 in Thessaloniki und unterstützen in bei Streetwork, Logistik und bei der Besorgung benötigter Hilfsgüter, während wir bei der 4. Tour in Larisa in eine Flüchtlingscamp unterstützten, welches damals seit kurzem von Sven koordiniert wurde, da er auch eine Anstellung bei einer griechischen Organisation gefunden hatte.

Man erkennt also, dass auch die Aufgaben, welche wir übernehmen, sehr variabel sind. Aus dieser Variabilität und dem Umstand, dass wir in der Lage sind, recht spontan bedarfsgerecht zu arbeiten, ziehen wir auch eine Art Nachhaltigkeit aus unserer Arbeit. Unser Ziel ist es nicht, in den kurzen Zeiträumen, die wir vor Ort sind, unser eigenes Ding durchzuziehen, sondern vielmehr darauf zu achten, wie wir die Organisationen vor Ort entlasten können, damit deren Arbeit nichts an Nachhaltigkeit verliert.”

Camp in Larisa (Griechenland)
Camp in Larisa (Griechenland)
Camp in Larisa (Griechenland)

Grenzenlose Wärme im Netz

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Alle in diesem Beitrag verwendeten Bilder wurden uns von Grenzenlose Wärme zur Verfügung gestellt.

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