Lisa Schleinkofer von foodsharing im Interview
Jedes Jahr werden weltweit 4 Milliarden Tonnen Lebensmittel produziert, wovon über 1,3 Milliarden Tonnen am Ende doch in der Mülltonne landen und gar nicht erst konsumiert werden. Hinzu kommt, dass ca. 40 Prozent der Nahrungsmittelverluste in Industriestaaten aus einwandfreien und völlig genießbaren Lebensmitteln bestehen.
Zur Aufzeichnung
Um den Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung in Deutschland anzugehen, ist die ehrenamtliche Initiative foodsharing im Jahr 2012 in Berlin gegründet worden. Diese setzt sich für die richtige Wertschätzung von Lebensmitteln ein und sieht sich selbst auch als eine bildungspolitische Bewegung, die sich nachhaltigen Umwelt- und Konsumzielen verpflichtet fühlt.
Das foodsharing-Konzept: Lebensmittelwertschätzung
Das Konzept von foodsharing besteht darin, Lebensmittel, die von kleinen und großen Betrieben oder in privaten Haushalten zu viel gekauft wurden, vor der Mülltonne zu bewahren, um so den Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung anzugehen. Über die letzten Jahre hat foodsharing 200.000 Nutzerinnen und Nutzer in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weiteren europäischen Ländern sammeln können, die sich ehrenamtlich und unentgeltlich für die Lebensmittelwertschätzung einsetzen.
Foodsaver werden
Sobald man auf der Website registriert ist, kann man als Foodsaver aktiv werden. Als Foodsaver bietet man beispielsweise Essenskörbe mit übrigen Lebensmitteln an oder transportiert unverkäufliche Lebensmittel von Geschäften zu sogenannten Fair-Teilern. Von dort aus haben dann auch andere Zugang zu den geretteten Lebensmitteln – für eine kostenlose Mitnahme. Solche Fair-Teiler können z. B. privat oder in Räumen der Stadt, der Uni, oder eines Vereins untergebracht sein.
Etwa 42.000 Foodsaver retten bereits regelmäßig Lebensmittel von Bioläden, Bäckereien, Getränkehändlern, Restaurants, Kantinen, Markständen, Händlern, Supermärkten und vielen anderen Betrieben. Insgesamt wurde so (bis September 2018) über 17 Millionen Kilogramm Lebensmittel vor der Vernichtung bewahrt.
Auch in Dortmund gibt es bereits 560 Foodsaver, 12 Fair-Teiler und 30 Kooperationen mit Betrieben, die unverkäufliche Produkte zu Verfügung stellen
foodsharing im Netz
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