Klimafreundliche Kirche – Zur Aufzeichnung
Alte Gebäude sind weiterhin Energiefresser
In Deutschland beziehen viele Menschen die Energiewende hauptsächich auf die Stromerzeugung, aber „da Wärme einen Großteil der Endenergie ausmacht, ist eine Wärmewende ein unverzichtbarer Bestandteil einer Energiewende”, laut RP-Energie-Lexikon. Weiter heißt es: „Zwar wurde der Wärmeverbrauch neuer Gebäude durch energetische Vorschriften stark verringert, jedoch ist der gesamte Wärmeverbrauch kaum gesunken, da alte Gebäude weiterhin viel Energie verbrauchen und die energetische Sanierung von Gebäuden bisher nur einen kleinen Teil der alten Gebäude erreicht hat”.
Denkmalschutz als Hürde für Umbaumaßnahmen
Für das 100 Jahre alte Gebäude, das zudem noch denkmalgeschützt ist, wurde eine nachhaltige Lösung gewünscht, die schwierig umzusetzen war. Heike Bundt hat viel Energie in diesen Umbau gesteckt und kann detaillierte Informationen zur Umsetzung geben, z. B. die 95 Meter tiefen Bohrungen in einen Felsuntergrund, um an die Erdwärme heranzukommen. Unterstützung gab es vom Internationale Geothermiezentrum in Bochum, das die Umbaumaßnahme begleitet hat.
Heike Bundt und ihre Gemeinde möchte andere Menschen für die Wärmewende begeistern und zeigt den Besuchern der Kirche mit einem Wärmebrunnen mit Schauglas in der Kirche, dass in diesem Fall „alles Gute auch von unten kommen kann”. 😉
Investition in die Zukunft
Trotz hoher Kosten sieht sie es als Investition für die Zukunft der Immobilie, die jeden Tag von 9 bis 19 Uhr geöffnet ist und neben Hochzeiten und Taufen als Treffpunkt für jeden genutzt werden kann. InnovationCity Ruhr hat dieses mutige Projekt auch bereits ins Auge gefasst, denn in Heven ist die erste denkmalgeschützte CO2-freie Kirche in Deutschland entstanden. Zudem wird der benötigte Strom für die Wärmepumpe emissionsfrei über Solarzellen auf dem Dach des Gemeindehauses generiert.
Ganz besonders ergriffen ist die Pfarrerin über den großartigen Einsatz von Kleinstspendern aus der Gemeinde (ca. 150 Familien), die für ihre Kirche so einiges auf die Beine stellen, damit die bestehende Finazierungslücke von Privatspenden bis zum Ende des Umbaus geschlossen wird.