Regional oder nicht regional – das ist hier die Frage
Kurze Transportwege der Lebensmittel sind für einen umweltfreundlichen Einkauf ein wichtiges Kriterium. Und auch die Verbraucher wollen wissen, aus welcher Region ihre Lebensmittel stammen: Laut einer Umfrage des Landwirtschaftsministeriums ist es für knapp 70 Prozent der Konsumenten wichtig, dass Lebensmittel aus einer bestimmten Region kommen. Doch was ist überhaupt eine „Region”? Ein Zuhause und alles im Umkreis von – sagen wir – 25 Kilometer? Weshalb kaufen Menschen „regional” und bei welchen Lebensmitteln ist eine regionale Herkunft besonders wichtig? Unter den Begriff „Region” verstehen manche Menschen einen begrenzten Naturraum, z. B. das Sauerland; andere wiederum finden, dass ein Bundesland eine Region sein kann.
Im Supermarkt findet man häufig Lebensmittel, die mit „regional“ betitelt sind. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Lebensmittel auch unmittelbar aus der Umgebung stammen. Die meisten Lebensmittel bestehen meist aus Zutaten, die an vielen verschiedenen Orten verarbeitet werden. Damit ist es schwierig, die Herkunft der Produkte im Supermarkt nachzuvollziehen. Das liegt daran, dass es zu „regional“ keine bestimmte Definition gibt. Jeder Hersteller kann für sich selbst bestimmen, wie er diese Bezeichnung nutzt. Da kann die Herkunftsbezeichnung „aus der Region“ vieles bedeuten. Alle Regionalkennzeichnungen sind freiwillig und haben unterschiedliche Kriterien. Wie einzelne gesetzliche Vorgaben zur Herkunftsangabe können sie mehr oder weniger einen Hinweis auf den Ursprung der Rohstoffe und den Produktionsort bieten.
Selbst regional anbauen
Du bestehst darauf, dass dein Obst und Gemüse tatsächlich aus der regionalen Umgebung stammt? Du liebst die Natur und bist auf der Suche nach einem neuen Hobby? Hast du vielleicht schon einmal überlegt, einen Garten zu mieten? Oder du hast einfach nur Lust auf eigenes Gemüse, Salat, Kräuter oder saftige Tomaten?
Für diejenigen unter euch, die gerne selbst frisches Gemüse ernten möchten, ohne dafür gleich aufs Land ziehen zu wollen, und auch auf langfristige Schrebergartenpachtverträge und die Kleingartenverordnung gerne verzichten, gibt es seit geraumer Zeit die Möglichkeit eines eigenen Gemüsegarten mit Rund-um-Service.
Wer in einer Großstadt lebt, aber trotzdem sein eigenes Gemüse anbauen will, der braucht entweder einen großen Balkon oder genug Platz auf der Fensterbank. Den einfachen Weg ermöglichen Anbieter wie „meine ernte” oder „Ackerhelden”. Das Konzept: Du mietest dir für eine Saison (Mai bis November) ein Beet, das bereits mit verschiedenen Gemüsesorten, darunter Salat, Kartoffeln, Möhren usw., bepflanzt ist. Die Vorbepflanzung übernimmt der Landwirt vor Ort. Um Geräte oder auch Wasser brauchst du dich ebenfalls nicht zu kümmern. Du pflegst und erntest deinen Gemüsegarten und kannst natürlich auch Weiteres einpflanzen. Insgesamt braucht dein Garten durchschnittlich zwei bis drei Stunden Aufmerksamkeit in der Woche, da es gerade im Sommer nicht notwendig ist, jeden Tag zu gießen. Und auch denjenigen, bei denen der „grüne Daumen“ noch nicht so ausgeprägt ist, wird mit hilfreichen Tipps die nötige Unterstützung geboten.
Der eigene Gemüsegarten ist gerade in Zeiten, in denen man immer wieder von hohen Pestizidbelastungen oder Ähnlichem liest, eine gute Alternative zum Gemüse aus dem Supermarkt. Natürlich ist ein eigener Gemüsegarten mit Arbeit verbunden, allerdings kann man sich sicher sein, dass keine Chemie an die eigene Ernte kommt und die Lebensmittel tatsächlich „aus der Region” stammen.
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