Herzen gegen Schmerzen
Als die Hamburgerin Melanie Gerusch im August 2013 nach einer Routineuntersuchung aus heiterem Himmel die Diagnose „Brustkrebs“ bekommt, ändert sich Schlag auf Schlag alles. Wilde Gedanken schwirren in ihrem Kopf herum: ‚Wie gehe ich nun damit um? Wie geht es weiter mit mir?‘ Der Schock sitzt erstmal tief.
Schließlich stöbert Melanie Gerusch kurz vor Ende ihrer Chemotherapie im Januar 2014 im Internet herum und stößt so zufällig auf eine aus den USA stammende Idee, die dann in Dänemark ins Leben gerufen wurde und auch schon in verschiedenen Städten in Deutschland Anklang gefunden hat. Zweck dieser Idee ist es, Brustkrebspatientinnen selbstgemachte Herzkissen zu schenken. Diese Herzkissen sollen den Patientinnen psychischen und physischen Druck nehmen. In diesem Moment denkt sich die junge Frau: ‚Wieso habe ich eigentlich nicht so ein Herzkissen bekommen?‘
Kurzerhand entschließt sich Melanie Gerusch, zusammen mit Denise Lund diese überaus schöne Idee auch nach Hamburg zu bringen. Die Initiative nimmt schnell an Fahrt auf. Nachdem im Februar 2014 die ersten Kissen an Hamburger Krankenhäuser überreicht worden sind, zählt das Projekt im Jahr 2015 bereits 1244 verschenkte Herzkissen, die von einer Nähgruppe, bestehend aus 70 ehrenamtlichen Frauen, genäht und mit Watte und Kisseninletts befüllt werden.
Doch was bringt so ein Herzkissen eigentlich?
Neben dem Trost, den das bunte Kissen spendet, hat es zudem auch einen medizinischen Effekt. Es wirkt als Stütze nach der OP entlastend auf die Patientinnen aufgrund der längeren „Flügel“ des Herzkissens, welches dann bequem unter dem Arm platziert werden kann. Zudem verringert es den Schmerz durch die Verbesserung des Lymphabflusses und dämpft Narbenschmerzen, denn jede Brustkrebspatientin hat aufgrund der Lymphknotenentfernung eine Narbe unter dem Arm.
Mittlerweile ist aus dem Projekt „Herzkissen für Hamburg – Herzen gegen Schmerzen“ ein eingetragener Verein geworden und gewinnt immer wieder erneut an Zuwachs. Unerlässlich sind dabei allerdings von Unternehmen und Privatleuten gegebene Spenden, um das Projekt erfolgreich aufrechtzuerhalten und den Patientinnen mit den süßen Herzkissen eine kleine aber bedeutsame Freude zu machen.
Wer neugierig ist, kann sich auf der Facebook-Seite oder auf der Webseite des Vereins über spannende Neuigkeiten informieren.
Das blabla.cafe-Team wünscht weiterhin viel Erfolg bei dieser wirklich schönen Initiative! 🙂
Bildnachweis: Die in diesem Beitrag verwendeten Fotos wurden vom Herzkissen Hamburg e.V. zur Verfügung gestellt.