Selbstgemachte Geschenke zu Weihnachten
Es ist fast Dezember, also längst Zeit, sich Gedanken über Weihnachtsgeschenke zu machen. Ich mache total gerne Geschenke, und an Menschen, die das zu schätzen wissen (tun ja nicht alle…), verschenke ich sehr gerne Selbstgemachtes. Dieses Jahr wird, was ich verschenke, zu einem Großteil davon bestimmt, was ich an Bastel- und Handarbeitsmaterial da habe – „use what you have” ist das Motto. Denn bedingt durch meinen Beruf als Autorin und Bloggerin im Handarbeits- und DIY-Bereich, habe ich naturgemäß ziemlich viel Material vorrätig. Das hier ist mein Bastelschrank, nur ein winzig kleiner und eben bereits gut aussortierter Teil meines kreativen Materialvorrats. Wolle, Stoffe und Kurzwaren haben jeweils eigene Schränke und Regale…
Ja, das ist auch nach gründlichem Aussortieren noch viel Zeug. Deshalb habe ich mir bei der letzten Ausmist-Runde eine systematische Liste gemacht, wie die vorhandenen Sachen am besten genutzt werden. Ziel ist es, möglichst wenig bis gar nichts dazuzukaufen, so dass die vielleicht sogar wenigstens ein klitzekleines bisschen sichtbar reduziert werden. Und das ist mein Plan:
Textilfarbe:
Im Bastelschrank befand sich eine noch unangetastete Packung Textilmalfarben. Damit werden wir Baumwolltaschen aus dem Drogeriemarkt verschönern. Die größeren Kinder mit Kartoffelstempeln, die Kleine mit Handabdrücken. Baumwolltaschen kann man immer gebrauchen, und besonders Omas tragen von den Enkeln gestaltete Ebensolche mit großem Stolz zum Supermarkt.
Bienenwachsplättchen, Teelichtdochte, Walnusshälften:
Okay – was wir hiermit machen werden, erklärt sich von selbst: Walnusskerzen natürlich. Einige davon werde ich vorher mit goldenem Sprühlack übersprühen. Es ist fast eine kleine Tradition geworden, dass ich befreundeten Familien, die ein Kind (egal ob vor oder nach der Geburt) verloren haben, für jedes Familienmitglied eine Walnusskerze, und für das fehlende eine goldene Walnusskerze zu Weihnachten schicke. Eine simple, kleine Geste, die bislang immer sehr geschätzt wurde. Ansonsten sind Walnusskerzen beliebte kleine Ergänzungen zu anderen Geschenken; die Kinder nehmen zu Beginn der Adventszeit gerne eine Handvoll davon mit in die Klasse, wo die Kerzen dann auf dem Jahreszeitentisch in einer Wasserschale schwimmen.
Kieselsteine, vor Ewigkeiten in Serviettentechnik mit Vögeln beklebt:
Ein Projekt, dass wir vor Jahren mal angefangen und nie beendet haben. Die Steine brauchen nur noch etwas Klarlack, dann sind sie schon fertig zum verschenken. Als Dekoelemente z. B. in Blumentöpfen, kleine Briefbeschwerer, oder als kleine Glücksbringer. Kleiner Tipp: Statt für Serviettentechnik extra teuren Découpagekleber zu kaufen, könnt ihr einfach weißen, flüssigen (!) Bastelkleber, den ihr vielleicht sowieso da habt, mit etwas Wasser verdünnen. Mache ich jedes Mal so und es funktioniert immer super 🙂
Viiiiiiiiel Sockenwolle:
Diejenigen meiner Freund*innen, die gern Stricksocken mögen, könnten dieses Jahr Glück haben: Sockenstricken war die Disziplin, mit dem ich das Stricken überhaupt so richtig angefangen habe (damals während des Studiums in Vorlesungen…), und ich liebe es bis heute. Vor kurzem ist das Buch einer lieben Strick-Kollegin erschienen: Soxxbook von Stine & Stitch, ein wirklich tolles Buch mit Anleitungen für wunderschöne und gar nicht so schwierige Mustersocken, von denen man viele auch sehr gut aus vorhandenen Resten arbeiten kann. Absolut suchtbildend, so dass ich jetzt schon seit Wochen ein Paar nach dem anderen anschlage. Das Buch an sich ist natürlich auch ein schönes Geschenk für Sockenstricker*innen….
Weitere Strickgarne:
Zwei Kisten Wolle habe ich aussortiert, zwei durften bleiben. Was davon nicht Sockenwolle ist, sind entweder selbstgesponnene Schätze aus der Zeit, als ich noch regelmäßig am Spinnrad saß, oder einzelne Knäuel verschiedener Sorten. Ich habe mir überlegt, dass die sich ganz gut zu Arm- und Beinstulpen verwerten lassen, und da kommt mir das frisch erschienene Muster „Rosebuds” (erhältlich im Shop von rosa p.) von Ducathi sehr gelegen. Ein schönes, romantisches, aber nicht zu kitschiges Strickmuster für Armstulpen, dass sich aber auch recht einfach erweitern und als Beinstulpe stricken lässt. Das Muster erfordert ein klein bisschen Konzentration, ist aber auch nicht zu anspruchsvoll – und die fertigen Stulpen sind einfach nur irre schön.
Origamipapier; Transparentpapier, Fröbelsternstreifen:
Immer gut als kleine Aufmerksamkeiten für Nachbar*innen, Lehrer*innen, Kassierer*innen, Sprechstundenhilfen, Müllmänner, Babysitter*innen, Haushaltshilfen und andere Menschen, mit denen man vielleicht nicht befreundet ist, die einem das Jahr über das Leben aber oft einfacher gemacht haben: Eine Tüte Kekse (oder eine leckere Weihnachtsschokolade) und ein schöner gefalteter Stern. Zu Fenstersternen aus Transparentpapier habe ich vor Jahren mal diesen Artikel hier geschrieben, an dem ich mich selbst jedes Jahr wieder bediene. Aus Origamipapier mache ich besonders gerne diese Sterne hier oder diesen kleinen Türkranz. Und aus den noch vorhandenen Fröbelsternstreifen werde ich dieses Jahr dieses Wunderwerk für unsere eigene Wohnungstür probieren.
Washitape:
Im Schrank gibt es eine ganze Kiste Washitape. Die kleinen, bunten Rollen mit den schönen Mustern haben ja auch echt Suchtpotential. Schade nur, wenn man sie dann kaum nutzt… Ich werde dieses Jahr die Kinder abstellen mit den Kindern gemeinsam Weihnachtspostkarten damit machen. Gehen wirklich kinderleicht und schnell genug, dass man an einem Nachmittag eine brauchbare Anzahl davon herstellen kann.
Astscheibchen:
Wir haben einen Brennkolben, weil der sehr vielseitig einsetzbar ist (und Brennpeter heißt, hier bitte infantiles Ernie-Lachen einfügen). Für Kindergeburtstage habe ich oft „Medaillen” aus Astscheibchen mit den Namen der Gäste gebrannt, als kleine Trophäen für Schnitzeljagden. Von den Astscheibchen haben wir noch jede Menge übrig, und dieses Jahr werden daraus Geschenkanhänger mit weihnachtlichen Motiven. Die eignen sich auch als schöne Anhänger für selbstgemachte Marmelade oder Gläser mit Weihnachtsplätzchen. Hinterher sind sie (je nach Motiv oder Beschriftung) auch noch als Christbaumschmuck einsetzbar. Etwas größere Kinder können mit dem Brennkolben schon umgehen und tun das erfahrungsgemäß auch sehr gerne.
Da haben wir uns ganz schön was vorgenommen – ich bin gespannt, wie weit wir tatsächlich kommen. Es ist jedenfalls schon mal beeindruckend, wie viel wir machen könnten, ohne ein einziges Bastelutensil einkaufen zu müssen. Habt ihr auch so viel Material zu Hause? Was könntet ihr basteln, ohne etwas zusätzlich kaufen zu müssen? Ich freue mich über eure Ideen in den Kommentaren!
great